2022 Chiemattji - Danke

Heute, am 30. Oktober 2022, sind die Schafe abgeholt worden. Sie wurden bereits ins Baselland gefahren. In ca. zwei Wochen werde ich dort mit der Winterwanderherde beginnen.

Jetzt bleibt mir Zeit, um einiges aufzuräumen, mich zu erholen und meine Büroarbeiten zu erledigen.

Ich darf auf einen unglaublich erlebnisreichen, besonderen und erfolgreichen Alpsommer zurückblicken. Wenn ich jetzt die Fotos anschaue werden meine Augen feucht. Es war der sechste Alpsommer und einer der schönsten. Ja, es gab auch Tage, an welchen ich am Limit war. Aber ganz tief in meinem Herzen sind Erinnerungen, die mich so dankbar und glücklich machen.

Ende Juni konnte ich in die renovierte Hütte einziehen. Wow, es war so ein schönes Gefühl alles einzurichten.

Die Schafe, die Schutz- und Hütehunde haben sich richtig gefreut, als es endlich auf die Alp ging. Dieses Jahr kannten sie den Weg genau. Es war ein sonniger, warmer Tag. Schon im Voraus war ich fast täglich auf der Alp, um alles vorzubereiten:

Die Nachtpferche, den Schlechtwetterpferch und diverse Begrenzungszäune. Alles, um einen optimalen Start zu ermöglichen. Der ganze Aufwand hat sich gelohnt.

Zum Glück hat der liebe Gott unsere kleine Alp ab und zu mit Regen verwöhnt. So konnte ich bis im September die Schafe sättigen.

Das Wasserprojekt mit dem Widder war ein Erfolg. In nur drei Tagen liefen die ersten Liter bei der Hütte in den Tank. Wow, das war so ein gutes Gefühl.

Wasser, direkt vor der Hütte! 420 Meter Leitung, die von engagierten Helfern verlegt wurden. Der Widder hat bis zum letzten Tag immer fleissig Wasser hochgepumpt. 80 Meter höher als der kleine Brunnetjibach.

Es gibt noch wenige Verbesserungen für nächstes Jahr. Aber ich hatte jeden Tag Wasser für mich und die Tiere. Ohne den Widder hätten wir in diesem trockenen Sommer nicht lange auf der Alp bleiben können. Die Schafe und Hunde hatten grossen Durst am Abend. Ich konnte sie dann im Nachtpferch tränken und mit Salz versorgen. Das haben sie bald gemerkt und sehr geschätzt.

Mitte Sommer wurde auch das Toiletten-Häuschen fertig gebaut. Eine geniale Kompost-Toilette.

Eine Hütte, ein Ofen, Wasser für mich und die Tiere und das Toiletten-Häuschen: Für mich ein Geschenk, dass alles so erstellt werden konnte.

Ich bin meinem Vater für all die Planung und die Bauleitung sehr dankbar. Meiner Mutter danke ich für den Support im Tal, für die feinen Esswaren und das Wäschewaschen.

Ich danke Norbert, meinem Nachbarn, für die vielen Arbeitsstunden, die er zusammen mit meinem Vater geleistet hat.

Ich danke Heike und Markus für das Vertrauen und das Wohlwollen betreffend der Sanierung. Ihre Kühe weideten unten beim Brunnetjibach – meine Schafe oben in der Umgebung vom Chiemattji. Danke.

Und allen, die auf irgendeine Art und Weise beim Umbau geholfen haben.

Und ich danke allen, die mit Spenden, Vergünstigungen, Mitarbeit dazu beigetragen haben diese Arbeiten anzupacken und auszuführen.

Chiemattji – der Stall und die Hütte sind winterfest verschlossen.

Wer mich weiterhin mit einem Beitrag unterstützen möchte darf dies gerne tun. Es wird alles für die Alpzeit eingesetzt wie Helikoptertransport, Futterkosten und Verbesserungen wie z. B. Tränkebecken.

In Zukunft werde ich einmal im Jahr auf meiner Homepage eine Zusammenfassung vom «Schafhirtinnnen-Jahr» schreiben. (www.schafhirtin.ch)

Wer gerne über den WhatsApp Status aktuelle Bilder erhalten möchte kann mir gerne die Natelnummer schicken.

Ich wünsche euch allen eine gute herbstliche Zeit und einen angenehmen Winter.

Der Herbst bringt besonders schöne Farben, um sie in kalten Wintertagen in Erinnerung zu rufen.

Sarah